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Was haben Natursteine mit Nachhaltigkeit zu tun?

Auf der Stone+tec 2013 in Nürnberg fand am 30.05. eine gelungene Veranstaltung rund um das Thema „Was haben Natursteine mit Nachhaltigkeit zu tun?“ statt.

Dr. Peter Pluschke, berufsmäßiger Stadtrat und Umweltreferent, sprach zunächst ein Grußwort der Stadt Nürnberg. Er stellte die Bemühungen der Messestadt vor und betonte die Notwendigkeit von Initiativen engagierter Unternehmen, um Themen der Nachhaltigkeit in allen Branchen und der Gesellschaft zu verbreiten.

PodiumsdiskussionDaran anschließend fand eine von Gudrun Loeb moderierte Podiumsdiskussion statt, in der Walter Riester, Reiner Krug, Helmut Ehnes, Jana Stange und Heinecke Werner die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit im Natursteinbereich diskutierten.

Walter Riester, früherer Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, stellte in seiner Einleitung die Notwendigkeit eines Prozesses hin zu nachhaltigen und fairen Lieferketten im Natursteinbereich dar. Sein persönlicher Bezug zum Naturstein – als gelernter Fliesenleger ist ihm das Material bestens bekannt – und die Kenntnis um die häufig sehr schlechten Arbeitsbedingungen im Natursteinsektor von Entwicklungs- und Schwellenländern treibt sein Engagement bei Fair Stone an.

Reiner Krug, Geschäftsführer des Deutschen Naturwerkstein Verbands e.V., fördert die deutsche Natursteinbranche und setzt sich für die Nutzung heimischer Steine ein. Denn „kein Baustoff ist so nachhaltig wie Naturstein“. Wenn Ware aber importiert wird, solle diese auch den hier üblichen sozialen Kriterien genügen. Daher unterstützt er Fair Stone, um die Arbeitsbedingungen in Schwellen- und Entwicklungsländern nachhaltig zu verbessern.

Helmut Ehnes, Präventionsleiter der BG RCI (Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie) und Generalsekretär der ISSA Mining(International Section of the International Social Security Association on Prevention in the Mining Industry), stellte in seiner Einleitung die starke Gefährdung der Arbeiter in der Natursteinbearbeitung dar. Die ISSA Mining berät Staaten und Organisationen zum Thema Arbeitsschutz  unter anderem in der Natursteinindustrie. Herr Ehnes verwies auf die hohen sozialen, aber auch wirtschaftlichen Kosten von berufsbedingten Krankheiten wie der Staublunge.

Jana Stange vom Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. erklärte das Engagement der Mitgliedsunternehmen für nachhaltige Lieferketten und wünschte sich eine stärker kundenorientierte Lösung für den Natursteinsektor. Eine freiwillige Entscheidung des Handels zur Etablierung internationaler Nachhaltigkeitsstandards hält sie für möglich: Angetrieben durch das Bewusstsein der Baumarktunternehmen, einer steigenden Nachfrage der Kunden nach Natursteinen und getragen von allen Akteuren entlang der Lieferkette können so nachhaltige Verbesserungen bewirkt werden.

Heinecke Werner, Initiator des Sozial- und Umweltstandards Fair Stone, sprach sich für die Ausdehnung der Fair Stone Aktivitäten aus. Importierte Natursteine müssen rückverfolgbar sein und unter menschenwürdigen Bedingungen bearbeitet werden. Fair Stone ist in diesen Prozess eingestiegen und unterstützt engagierte Importfirmen, den Standard in ihren Lieferketten umzusetzen. Hier gibt es noch viel Arbeit, aber auch bereits Fortschritte.

Generell ergab die Diskussion, dass innerhalb der Natursteinbranche ein Prozess hin zu mehr sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit beginnt, der von engagierten Unternehmen und einem größeren Interesse der Öffentlichkeit angetrieben wird und nicht mehr aufzuhalten scheint. Immer mehr Städte wie Nürnberg oder München setzen sich für eine faire Beschaffung bei öffentlichen Aufträgen ein. Die Voraussetzung hierfür hat der deutsche Bundestag geschaffen. Teilweise fehlen hier aber noch praktikable Lösungen, für die nun Antworten gesucht werden müssen. In diesen Prozess wird das Fair Stone Team in enger Zusammenarbeit mit der ISSA, dem DNV und anderen Beteiligten einsteigen. Ihre Meinung zählt, kontaktieren Sie das Fair Stone Team.

Das Fair Stone Team bedankt sich bei allen Beteiligten für die interessante Diskussion und freut sich auf weitere Veranstaltungen.

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